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Über
die Geschichte des MGV-Reutte
Heimatlied
und Instrumentalmusik fanden in Reutte von altersher eine gute Pflegestätte.
Schon frühzeitig schlossen sich kleine Gruppen von Sängern
und Instrumentalisten zusammen, um gesellige Veranstaltungen mit Volksmusik
aufzuheitern oder kirchliche und weltliche Feste durch Gesang und feierliche
Klänge zu bereichern.
Die Vereinschronik erzählt, dass bereits um 1840 in Reutte eine
Sängergemeinschaft unter dem Namen "Gesangsverein von Reutte"
bestand und das Volkslied pflegte. Im Jahre 1844 fertigten Reuttener
Bürgersfrauen dem Verein eine schmucke Fahne an, die heute noch
vorhanden ist und im Heimatmuseum ausgestellt ist. Somit besitzt der
MGV eine der ältesten Fahnen in Reutte.
Um 1860 nannte sich die Sängerrunde "Liedertafel Reutte",
die eine rege musikalische Arbeit entfaltete und eine besondere Freundschaft
mit dem Nachbarverein Imst unterhielt. Auch das Motto des Männergesangsvereines
Reutte "Ehrenberg, du schönes Wort, ertön´ im Liede
fort und fort!" stammt aus dieser Zeit. Dann verfiel die Liedertafel
in eine Art Dornröschenschlaf.
Erst im Jahre 1893 traten einige sangesfreudige Männer zusammen,
um wieder einen Gesangsverein ins Leben zu rufen. Nach Ausarbeitung
der Statuten und deren behördlicher Genehmigung durch die k.k.
Statthalterei in Innsbruck im Mai 1893 wurde der "Gesangverein
in Reutte" am 11. Juni 1893 in der ersten Generalversammlung im
Gasthaus "Zum Hirschen" in Reutte satzungsgetreu mit 26 aktiven
Sängern gegründet. In den ersten offiziellen Vereinsvorstand
wurden damals Dr. Alfons Blaas, k.k. Bezirksarzt, als Obmann und Oberlehrer
Johann Lutz als Chormeister gewählt.
Der Gesangsverein Reutte im Jahre 1893
"Ein
Verein muss wissen, dass so mancher Sturm aber auch manche Schönwetterperiode
über ihn kommen wird. Man muss aber durchhalten und weiterarbeiten",
rief damals Dr. Alfons Blaas bei der Übernahme der Obmannfunktion
seinen Sängern zu.
So wechselten Höhen und Tiefen in den mehr als 100 Jahren Vereinsgeschehen
einander ab. Noch im Gründungsjahr nahm der Verein die erste Verbindung
über die Staatsgrenzen hinweg mit dem Liederkranz Füssen auf.
Die Gründung eines vereinseigenen Streichorchesters und einer Theatergruppe
trugen viel zur Geselligkeit und Kameradschaftspflege bei.
S t r e i c h o r c h e s t e r des MGV im Jahre
1896
Am 5. September 1931 erfolgte bei der Florianskapelle die Weihe der
neuen Vereinsfahne, die nach den Entwürfen des Sangesbruders Pepi
Hornstein von der Innsbrucker Firma Uffenheimer angefertigt wurde.
Tief in das Vereinsleben eingegriffen haben die beiden Weltkriege. So
mancher Sangesbruder blieb auf den Schlachtfeldern, andere sind bis
heute vermisst.
Im Jahre 1947 nahm der Verein unter dem Namen "Liederkranz Reutte"
seine Tätigkeit wieder auf. Dem selbstlosen Einsatz des Ehrenmitgliedes
Karl Heinrich gelang es, das beschlagnahmte Eigentum von der Besatzungsmacht
frei zu bekommen und nach Reutte zurückzuführen.
Mit Genehmigung der Sicherheitsdirektion für Tirol vom 8. April
1952 durfte der Verein wieder seinen Namen "Männergesangsverein
Reutte" führen. Im Jahre 1953 konnte durch eine Subvention
des Landes Tirol und der Marktgemeinde Reutte die Sängertracht
angeschafft werden.
MGV-Reutte
zu Pfingsten 1914
Seit seinem Bestehen pflegte der MGV-Reutte die Kameradschaft mit anderen
Sängervereinigungen des In- und Auslandes. In besonderer Erinnerung
blieben bis heute die erste große Auslandsfahrt nach Stuttgart
(1912), die Aufenthalte in München (1926), Breslau (1937), St.
Ingbert (1957 und 1967), Wien (1958), Freiburg (1973 und 1983), im Burgenland
und in Lampertheim (1980), die Teilnahme am Landesfestzug zum Tiroler
Gedenkjahr in Innsbruck (1984), Trier (1989), die Sängerreisen
nach Moskau (1994), Zürich (1996), Kärnten (1998), der Vereinsausflug
nach Marienbad und Dresden im August 2001, die Teilnahme beim Internationalen
Adventsingen im Wiener Rathaus im Dezember 2001 und die Mitwirkung beim
großen Tiroler Chortag im Juni 2002 in Innsbruck, dazu gesellten
sich die zahlreichen Besuche fremder Chöre in Reutte.
In den 70er und 80er Jahren existierten unter der Leitung von VD Alois
Langmair eine vereinseigene Stubenmusig und Tanzkapelle, die bei Konzerten
und Vereinsbällen aufspielten.
Vereinseigene U n t e r h a
l t u n g s m u s i k im Jahre 1924
Weitere Höhepunkte im Vereinsleben des Männergesangsvereines
waren Rundfunkaufnahmen in den Jahren 1980 und 1987, die Mitwirkung
an den Feierlichkeiten "500 Jahre Marktgemeinde Reutte" im
Juni 1989, die Durchführung der Veranstaltungen zum 100-jährigen
Bestandsjubiläum des MGV-Reutte im Jahre 1993 und die Produktion
einer eigenen CD bei der Fa. Koch, die der Bevölkerung im Oktober-Konzert
2001 vorgestellt wurde.
Das Repertoire des Chores reicht vom alpenländischen Volkslied,
von Advent- und Weihnachtsliedern, Operetten- und Opernliedern, Musicalmelodien,
Spirituals, Evergreens bis hin zum klassischen Chorwerk.
Eine besondere Tradition bilden die Gottesdienstgestaltungen in den
Kirchen des Reuttener Talkessels, das Singen im Seniorenheim "Zum
guten Hirten" in Reutte, die musikalische Umrahmung der Maiandacht
am Frauenbrünnele, sowie die Mitwirkung beim Reuttener Weihnachtsmarkt
und diverser Adventsingen.
Gesellige Veranstaltungen der verschiedensten Art, Ausflüge und
Sängerfahrten, die Teilnahme an Sängerfesten befreundeter
Chöre im In- und Ausland und eine gute Zusammenarbeit im Vorstand
tragen zu einem harmonischen Vereinsleben bei. Durch die Aufführung
regelmäßiger Konzerte und die Mitwirkung bei verschiedenen
Veranstaltungen zählt der Männergesangsverein zu den Kulturträgern
der Marktgemeinde Reutte.
Viel Idealismus und große Freude am Gesang, Verständnis und
Rücksichtnahme waren notwendig, um die inzwischen 125 Jahre Sängergemeinschaft
zu pflegen. Kameradschaft und Sangestreue mögen weiterhin ein Garant
dafür sein, auch in den nächsten Jahrzehnten den Stürmen
der Zeit standzuhalten und damit das Kulturgut "Lied" weiter
zu pflegen, um sich selbst und den Mitmenschen Freude, Besinnlichkeit,
Entspannung und Ablenkung von den Sorgen des Alltages zu bereiten.
Obmänner
seit 1893
1893
- 1923
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Dr.
Alfons Blaas |
1923
- 1932
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Dr.
Otmar Sulzenbacher |
1932
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Hans
Hornstein |
1932
- 1944
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Dr.
Hermann Tschiderer |
1946
- 1949
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Karl
Heinrich |
1949
- 1964
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Dr.
Hans König |
1964
- 1989
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RR
Dr. Alfons Kleiner |
1989
- 1998
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Kurt
Bader |
1998
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Roland
Hiebl |
1999
- 2009
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Hans-Peter
Wagner |
2009
- heute
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Thomas
Sturm |
Chorleiter seit 1893
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Johann
Lutz, Adolf Hosp, Philipp Singer, Ludwig Kohler (1934), Friedrich
Bleier, Dr. Mantl, Siegfried Nußbaumer, Karl Marchel |
1947
- 1950
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Dr.
Hans König |
1950
- 1966
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RR
BSI Alois Haun |
1966
- 1973
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Edwin
Koch |
1973
- 1977
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Rainer
Strolz |
1977
1981
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Peter
Kurz |
1981
1982
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Hansjörg
Wörz |
1982
- 1985
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Peter
Kurz |
1985
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Hansjörg
Wörz |
1985
- 1993
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David
Tröbinger |
1993
- heute
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Peter
Kurz |
2011
- heute
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Hansjörg
Wörz |
Hier
ein paar Fotos aus früherer Zeit
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